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Die Zeit

irgendwie ist es schon seltsam, die Sache mit der Zeit.

Viele Lieder, Artikel, ja ganze Bücher wurden schon darüber geschrieben.

Ich glaube, den meisten Leuten vergeht sie zu schnell, die Zeit.
Vielleicht nicht denen, die schon am zweiten des Monats das mühsam verdiente Geld schon wieder ausgegeben haben. Das Warten auf die nächste monatliche Gehaltszahlung kann gefühlte Jahre dauern.

Ähnlich ist es vielleicht bei dem im Gefängnis sitzenden Strafgefangenen.

Mit dem Wissen einzuschlafen, hier noch einige Jahre hier zu verbringen zu müssen.

Wer sich mit dem Hammer auf den Daumen geschlagen hat, würde sich hingegen Wünschen, dass die Zeit deutlich schneller vergehen würde.

Rückblickend ist es dann gar nicht mehr so bedeutend.

Also müssen wir Menschen doch so etwas wie eine »Zeitdauer Beeinflussung« bei uns im Körper haben?
Aber wer zur Hölle steuert das Ding und wie?

Fragen über Fragen!

Mit Sicherheit gibt es eine hochkomplizierte, vielleicht medizinische Erklärung dazu.

Davon einmal abgesehen, dass ich das in seiner Grundsätzlichkeit nicht verstehen würde, ist es auch nicht das, was ich meine. Ich meine hier die »rückblickende Zeit«. Vielleicht habe ich hiermit einen neuen Termini erfunden, das ist aber das, was ich wirklich meine.

Witzig ist, dass die »rückblickende Zeit« erst ab einem höheren Lebensalter überhaupt empfunden wird.

Ab dem fünfzigsten Lebensjahr scheint sie einem das erste Mal aufzufallen. Vorher war sie irgendwie gar nicht real da. Bei genauerer Betrachtung unterliegt die »rückblickende Zeit« einer völlig anderen Gesetzmäßigkeit, ja sie kehrt diese in früheren Jahren gefühlte Zeit scheinbar um.

Das entsetzlich lange Warten auf den Gehaltsscheck ist von der neuen Perspektive gar nicht mehr so schlimm. Es ging ja weiter.
Im Gegenteil bei weiterer genauerer Betrachtung löst sich die damalige Dramatik in eine vom jetzigen Standpunkt gesehen fast amüsante Episode des Lebens auf.

Ein anderes Phänomen für die »rückblickende Zeit« ist es, dass alles generell positiver zu werden scheint. Also ist diese Angelegenheit ein Paradoxon der Zeit. Nicht nur das sich die gefühlten Zeiträume verändern, es bewirkt auch Dinge in einem völlig andern Licht zu sehen, als sie es zur realen Zeit waren. Führt das distanzierte, aber reale betrachten dieses Raum Zeit Kontinuum zum zentralen Zerwürfnis des Seins?

Handelt es sich hier um ein Oxymoron (Anmerkung des Verfassers, Oxymoron = gewollter Widerspruch, wie »weniger ist mehr« ...)?

Viele Menschen sprechen ja auch über die heilende Wirkung der Vergangenheit.

Nach einer gewissen Zeit erscheint einem das Erlebte mit anderer Priorität.

Vielleicht ist es ja wenn man sich heute mit seinem Partner oder Chef streitet in ein paar Tagen oder gar Monaten gar nicht mehr so wild?

Eine andere Lebensweisheit sagt ja auch »nichts wird so heiß gegessen, wie es gekocht wird.

Wichtig ist nur eines, dass man die Zeit bis es so weit ist, so übersteht, dass man mit seinem Partner später darüber lachen kann.

Die wirkliche Kunst im Leben besteht also scheinbar nur darin, immer aus einer Situation so zu agieren, dass es lohnt in der Zukunft lachend auf die Vergangenheit zu blicken.

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