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Schenke ein bisschen –ing für´s neue Jahr
Wir wünschen allen ein schönes neues Jahr und vor allem viel Gesundheit.
Ein neues Jahr bedeutet für viele auch neue Chancen, neue Vorsätze und das Geloben nach Besserung.
Der eine wird etwas weglassen, hilfsweise Gewicht am eigenen Körper.
Der andere die Zigaretten, den Alkohol, oder was auch immer.
Viele werden mit etwas Neuem beginnen in dem neuen Jahr. Mit einer
neuen Sportart vielleicht? Nun stellt sich die Frage, welche ist
für mich die Richtige? Über die Jahre hat man sich damit
abgefunden, dass es für die
Ausrüstungsgegenstände beim Sport wohl keine deutschen Worte
mehr zu geben scheint. Die Schuhe, mit denen die Leute heute
»walken oder biken gehen, heißen „Boots“ oder
„Slipper“. Sportgeräte sind »Tools«. Bei
Rags, handelt es sich heute um Schläger für Tennis oder
Squash.
Also, zu meiner Zeit, früher, als alles eh besser war, hat sich
ein sportlicher junger Mann, nennen wir ihn mal Hans, zum Beispiel
entschieden Tauchen zu lernen.
Hans kam immer pünktlich jede Woche zum Training. Er kaufte seine
Ausrüstung im Fachgeschäft: Wenn etwas mal nicht richtig
passte, wurde es vom Tauchladenbesitzer getauscht, bis es optimal
funktionierte.
Hans war nett und wurde auch von den Ausbildern geschätzt.
Er lernte fleißig und las Bücher. Fragen wurden mit den
Tauchlehrern besprochen. Nach 3 – 4 Monaten bestand er den
Tauchschein erfolgreich. Er machte pro Jahr im Durchschnitt bestimmt 30
– 40 Tauchgänge, natürlich hier in Deutschland.
Hans bildete sich weiter und war nach 2 Jahren sogar schon Tauchlehrer
Assistent. Hans ist nun seit 5 Jahren Taucher und hat bei jeder seiner
zwei Urlaubsreisen im Jahr Spaß am Tauchen, wie am ersten Tag.
Kevin hingegen machte die Theorie für sein
„Open-Water-Diver“ per „E-Learning“ allein
Zuhause am PC. „Surfte“ im „Net“ und erstand
bei eBay seine „Tools“. Die passten zwar nicht besonders
und waren vom Umtausch ausgeschlossen. »No Mercy«, halt.
Die Maske drückte, wie auch die Flossen, aber billig war´s.
Der billigste Diveshop war schnell im „net“ gefunden. Der
Instruktor war zwar nicht sonderlich begeistert, dass Kevin schon die
zum Training nötigen Tools hatte und er leer ausging. Aber so sind
die Zeiten, sagte er sich.
Kevin hat nach dem Tauchen noch viele andere Sportarten versucht. Nach
»Diving« folgten: Mountening, Caving, Rafting, Downhilling,
Skiing. Dann gradete er up in »Extremrafting, Extremmountening,
and so on«. Hauptsache mit » -ing« am Schluss.
Das war aber nach wenigen Wochen „extrem“ langweilig.
Kevin sucht jetzt nach einer neuen Herausforderung und einem neuen Hobby.
So manches Mal habe ich das Gefühl, noch älter zu sein als es der Personalausweis mir glauben machen möchte.
Die Verrohung der deutschen Sprache ist unaufhaltsam nun auch verankert in den Breiten des Sports.
Witzig ist in diesem Zusammenhang der Sprachgebrauch gerade im alten
Berlin, so um 1890 - 1930. Da galt französisch als unsagbar chic.
Gut vergleichbar mit den englischen Wortgebrauch heute. Anstelle von
Bürgersteig wurde« Trottoir« gesagt. Der Fleischklops
nannte sich elegant »Boulette«. Die Geldböse war jetzt
ein »Portemonnaie«. Soße wurde in einer
»Saucière« gereicht. Das Pinkelbecken avancierte zum
eleganten »Pissoire« dem WC (Wasser »Closette«)
nahestehend.
Schon Cicero sagte im alten Rom „O Tempora, o Mores“ Oh Zeiten, Oh Sitten“.
Die Problemstellung an sich wohl nicht ganz so neu und bleibt eine Herausforderung für weitere 2000 Jahre.
Was würde ich dafür geben, eine kleine Kostprobe von der
deutschen Sprache des Jahres 2300 zu hören. Aber anyway, in
welcher Sprache die Sportarten auch genannt werden.
Wichtig zu guter Letzt ist, dass die Leute sich bewegen und durch den Sport super viel Spaß haben.
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