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Im Allgemeinen neigt der Deutsche ja ein wenig zum Klagen und Jammern

Steuern zu hoch, Lohn zu wenig, Leben zu teuer......

Das ist fokussiert betrachtet partiell nachvollziehbar und hat auch wahre Elemente.

Man findet ja immer einen in der Nachbarschaft oder im Umfeld, dem es oberflächlich betrachtet besser geht, als einem selbst.

Dazu kommt dann noch die alljährliche Winterdepression.
In diesem Jahr nicht nur mental, sondern vor allem physisch in der Wirtschaft.

Ist das nicht alles furchtbar!

Bei allgemeiner Betrachtung vielleicht mal etwas über den eigenen Tellerrand, sieht es in der Welt momentan gar nicht so entspannt aus.

Nehmen wir mal einfach nur die letzten zwölf Monate.
Wirbelstürme, Hurrikans, Tornados, Zyklone, Tsunami, Fluten, Erdbeben.

In den letzten Monaten sind weit über 230.000 Menschenleben durch Naturkatastrophen ums Leben gekommen. Mehr als noch einmal halb so viele Menschen leiden direkt und unmittelbar an den Folgen der Katastrophen. Das sind gut und gerne über eine halbe Million Menschen.

Laut UNO ist das Jahr 2008 deshalb als ein »schreckliches Jahr« der Naturkatastrophen zu bezeichnen.

Der Zyklon »Nargis«, im Mai auf Birma war das bislang schlimmste Unglück des Jahres 2008. Fast zur gleichen Zeit starben mehr als 87.000 Menschen nach dem Erdbeben in der chinesischen Provinz Sichuan.

Und das ist erst der Anfang.

Der geschätzte Gesamtschaden betrug rund 140 Milliarden Euro. Versichert waren davon nur 31,5 Milliarden Euro.

Es traf die ärmsten der Armen.

2009 ist in Australien der Supergau der Waldbrände. Noch nie gab es so viele Tote. Über die Menschen, die wirklich alles verloren haben, redet nach einigen Monaten kein Mensch mehr. Es wird noch schlimmer werden, sagen die Fachleute. Wie viele Opfer gab es beim Jahrhundert-Tsunami vor vier Jahren? Wissen sie es noch?

Wir hier in Deutschland sind ja auch mit unseren schweren Problemen beschäftigt. Ich möchte auf keinen Fall die Situation in Deutschland beschönigen, auch hier gibt es Not und Probleme.

Aber bei einem nochmaligen Blick über den Tellerrand sind das doch Probleme einer ganz anderen Kategorie. Not und Elend wie sie in diesen Ländern herrschen kennt hier so gut wie niemand.

Das ist die wirklich gute Nachricht.

Unser soziales Netz lässt im Allgemeinen doch ein Leben zu, welches man noch als menschenwürdig bezeichnen kann.
Nicht so in den vielen von Katastrophen heimgesuchten Ländern.

Man braucht gar nicht in den tiefen Dschungel zu gehen.

Ich habe ein Jahr in Amerika gelebt, in Florida.

Das Traumland vieler Deutschen. Ein Beispiel, das für viele spricht. Eine Servicekraft bekommt dort nur einen geringen Grundlohn, vielleicht 400 $ im Monat. Sie leben nur vom Trinkgeld. Ist die Bedienung krank, gibt es so gut wie kein Geld mehr. Alles was man machen könnte, ist nur über private Versicherungen zu managen. Aber Versicherungen sind von dem normalen Amerikaner kaum zu bezahlen. Das Gleiche gilt auch für Sturmversicherungen.
Kaum einer dort kann diese bezahlen, im Land der Hurrikane. Ich weiß noch, wie ich nach einem Hurrikan aus dem Schutzraum kam und mir einem ein Bild der Verwüstung entgegenschlug. Noch heute sehe ich den Mann auf einem Schaukelstuhl vor den Trümmern seines Hauses sitzen. Die Schrotflinte auf den Beinen, regungslos ins Nichts blickend. Keine Versicherung, nur noch Schulden und keinen Job mehr. Von Harz IV kann er nur träumen, ebenso auf freies Wohnen oder Leistungen vom Staat.

Manches mal sollte man sich vielleicht darauf besinnen, was einem positives geblieben ist.
Auch sollte man seine Freunde nicht vergessen, ein Gut, das viele nicht haben.

Zufriedenheit ist nicht immer nur materiell zu bemessen. Welches Glück haben die, die einen Partner haben, der für Sie da ist? Nur sollte man nicht vergessen, dieses bei Gelegenheit zu erwähnen.

Eine Sache vergessen wir in Deutschland aber fast immer:

Die Gnade in einem Land zu leben, dass von den großen Naturkatastrophen wie die oben beschrieben, so gut wie immer verschont geblieben ist.

 

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