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Drei Fache Sicherheit beim Tauchen

Oft gibt es im Leben Dinge, die weiß jeder.

Trotzdem fragt man sich, nachdem ein Problem aufgetreten ist, war dies vermeidbar und warum ist es schiefgelaufen?

In meiner Militärzeit bin ich über hundert Mal aus Flugzeugen und Hubschraubern gesprungen.

Nie wäre es mir in den Sinn gekommen, meinen vermeintlich sicheren Standort freiwillig zu verlassen, ohne mich mindestens 2-3 Mal checken zu lassen.

Ja, wir fanden es ganz normal und es gab uns ein gutes Gefühl der Sicherheit sowie Selbstvertrauen vor dem Sprung.

Mit Verwunderung sehe ich in jedem Tauchurlaub und leider auch in der Ausbildung im Pool sowie bei der Ausbildung in heimischen Seen immer wieder, dass Taucher sich ohne Partnercheck nach »einfachen, kurzem« Überwerfen des Jackets sich »in die Fluten stürzen«. Um nur einige der aus diesem leichtsinnigen Verhalten resultierenden Probleme aufzuzeigen, hier eine kleine Auswahl:

Ein Taucher springt bei Strömung vom Boot ins Meer; leider ohne Flossen. Ein anderer stellt beim Abtauchen in fünf Metern fest, dass die Restluft aus der Atemtechnik verbraucht ist und er vergessen hat, sein DTG vor dem Sprung ins Wasser wieder zu öffnen. Der Nächste tauchte, da nur leicht bebleit, durch besonders kräftiges Ausatmen ab. Als er in ca. drei Metern wieder einatmen wollte, stellte er fest, dass er den Schnorchel noch im Mund hatte. Sein Versuch, eine der beiden zweiten Stufen in gewohnter Weise wiederzuerlangen war nicht sonderlich erfolgreich, da die beiden zweiten Stufen wie zwei reife Äpfel am Baum einen Meter über seinem Kopf baumelten.

Es liegt mir fern, beim Tauchsport nach einer militärischen Ausbildung zu streben, aber ein wenig mehr Disziplin vor allem von den »erfahrenen Tauchern«, dazu gehören auch Tauchlehrer, würde viel bewegen und Sicherheit produzieren. Gerade Tauchlehrer sollten sich immer ihrer Vorbildfunktion gewiss sein. Gerade, wenn sie sich nicht beobachtet fühlen.

Da ich für verschiedene Organisationen bis einschließlich Tauchlehrer ausbilde, möchte ich nachfolgend Einblick in die unterschiedlichsten Betrachtungsweisen geben und die gesammelten Werke aufzeigen und zur Diskussion stellen:
Ich bin der Meinung, dass viele Unfälle beim Tauchsport glimpflicher verlaufen wären oder sogar hätten vermieden werden können. Und dieses »nur« durch Einhalten der nachfolgenden drei Checks mit je fünf Punkten:

Erster Check, der »Partnercheck«, unmittelbar vor dem Sprung in das Wasser:

Hier soll die Funktion/Vollzähligkeit der Ausrüstung gecheckt werden.

Es gibt viele Merksprüche,
um sich und anderen die nachfolgenden fünf Punkte nahezubringen. Der Merkspruch »JEDER BRAUCHT VIEL LUFT, ODER«, ist sehr variabel und wird durch andere Merksätze gleichen Inhaltes und Sinnes, oft ersetzt.

1. JEDER JACKET Guter Sitz, Einstellung, Größe, Bedienung/ Ablass Ventile
2. BRAUCHT BLEIGURT Abwurfschnalle mit rechter Hand zu öffnen? Nichts eingeklemmt? Bleiverteilung?
3. VIEL VERSCHLÜSSE Bekannt? Funktionsfähig? Richtig eingstellt?
4. LIEBE LUFT DTG Ventil geöffnet? Funktionstest durch drücken der Luftduschen (Oktopus bekommt der Tauchpartner Funktion) sowie des Inflators (Rettungsmittel, sichere Funktion sollte Tauchpartner bekannt sein.)
5. ODER O.K. Finimetercheck Ansage des DTG Druckes mit abschließendem O.K.- Zeichen.

Zweiter Check, der »Abtauchcheck«, (auch fünf Punkte) unmittelbar vor dem Abtauchen:

Hier soll die Bereitschaft zum geordneten Abtauchen gefördert werden.

Natürlich ist auch hier, die Vorbildfunktion des Tauchlehrers unabdingbar.

1. Fertig zum Abtauchen.
Abfrage der Gruppe durch den Gruppenführer (GF).
Zeichen: »Daumen nach unten, Teilnehmer antworten z.B. mit Zeichen O.K.

2. Markanter (Gelände-)Punkt.
Zeichen: GF deutet auf, z.B. Baumgruppe.

3. Abtauchzeit.
Zeichen: GF deutet auf Uhr, notiert Zeit, einstellen des Stellringes..

4. Wechsel vom Schnorchel auf Atemtechnik.
Zeichen: GF hält zweite Stufe hoch.

5. Gemeinsames Abtauchen auf zuerst fünf Meter.
Zeichen: GF hält Inflatorschlauch hoch.

Gemeinsames »Treffen auf fünf Meter» sollte immer bei Freiwasser Tauchgängen propagiert werden.

Dort kann reagiert werden auf z.B:

"Probleme (Druckausgleich?)" des Tauchpartners und dennoch Kontakt zur Gruppe halten.
"Tauchpartnerverlust", im fünf m Bereich können diese oft zusammen geführt werden usw. usw.
"Ordnen der Gruppe" durch den Gruppenführer; der Tauchgang kann ruhig beginnen.

Dritter Check, der »Auftauchcheck« (auch fünf Punkte) unmittelbar vor dem Auftauchen:

Hier soll die "Bereitschaft zum geordneten Auftauchen" gefördert werden.

1. Auftauchen einleiten.
Abfrage der Gruppe durch den Gruppenführer (GF).
Zeichen: »Daumen nach oben, Teilnehmer antworten z.B. mit Zeichen O.K.

2. Tauchzeit
Zeichen: GF deutet auf Uhr, notiert die Gesamttauchzeit.

3. Fertig zum Auftauchen.
Zeichen: GF hält Inflator hoch.

4. Hand über dem Kopf.
Zeichen: GF Hand über dem Kopf (Flachwasserbereich fünf Meter bis zur Oberfläche).

5. Drehung 360°.
Zeichen: GF dreht sich mit Partner nach Sicherheitsstopp (Flachwasserbereich fünf Meter bis zur Oberfläche).

Gerade die letzten zwei Punkte sichern oft und leichter einen langsameres geordnetes Auftauchen mit Gruppen und bei der Ausbildung. Weiterhin können oft Kopfverletzungen und sogar Konflikte mit z.B. Surfbrettern vermieden werden. Nie soll der Taucher vergessen, dass im Meer Segelboote mit einer Kieltiefe von vier Meter und mehr, sich dem Taucher geräuschlos nähern können. Eine Drehung um 360° gibt beiden Tauchpartnern die Möglichkeit, diese Gefahr visuell schnell wahrzunehmen.

Zum Abschluss möchte ich bemerken, dass ich mit ein wenig Stolz auf eine Vielzahl von Tauchschülern blicke, die mir immer wieder nach Urlaub und Tauchwochenenden, Beispiele aufzeigen, dass sie durch die Einhaltung der vorgenannten Drei Punkte vor Schaden bewahrt worden sind.

Jörg-Olrik Graul
staatl. anerk. Tauchlehrer ITLA
Fachsportlehrer Tauchen
NAUI Course Direktor #31400
NAUI Representative Germany
CMAS Germany Course Dir. 802
PADI Instructor 913 057
DAN Instructor E- 1466

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